Zwillinge
Typisch Zwilling!? • Die Zwillinge als Zeichen der Zeit • Analogien und Korrespondenzen zum Zeichen
Immer in Bewegung!
Die Sonne im Zwilling (20./21.05.-20./21./22.06.) beschreibt eine Zeit des Übergangs: Der Sommer, die Zeit des Reifens beginnt zwar schon, doch noch herrscht die muntere Aufbruchsstimmung des Frühlings vor. Und ähnlich heiter, quirlig und umtriebig wie das Klima dieser Wochen sind auch die Menschen, die unter der Zwillingssonne geboren werden.
Der Zwilling ist das flexible, sozusagen das luftigste Zeichen der Luft; der muntere Wirbelwind in allen Gassen, der die Kirschblütenblätter verweht, um klarzustellen, dass Bäume nun mal Bäume sind – und keine Blumen.
Für einen klassischen Zwilling ist wirklich nichts so bezeichnend wie seine zwei Köpfe, die sich gern für die verschiedensten und häufig auch für die widersprüchlichsten Dinge zugleich interessieren: "Ich kann mich gar nicht entscheiden, das ist alles so schön bunt hier!"
Der Zwilling im Haus erspart den Gang zum Zeitungskiosk: Über die jüngsten Schachzüge in der internationalen Politik weiß er ebenso gut Bescheid wie über die weiteren Aussichten der Fußballmannschaft von Klein-Kleckersdorf oder über die neuesten Schnallenformen in der italienischen Damenschuhmode. Und selbstverständlich hat er sich auch eine klar umrissene Meinung zu Meyers 52ten Ehekrach oder dem Wasserrohrbruch neulich bei Schulzens gebildet ...
In so einen Doppelkopf passt halt jede Menge Wissen, das – immer munter nach der Devise: "Ich denke und rede, also bin ich!" – auch niemandem vorenthalten wird. Nicht umsonst also ist der Kommunikationsplanet Merkur der engste Verwandte des Zwillings unter den Gestirnen.
Sein traditionelles astrologisches Symbol, die zwei Säulen, die in trauter Eintracht nebeneinanderstehen, lässt den Zwilling auf den ersten Blick geradezu als den Schirmherrn der Partnerschaft schlechthin erscheinen. Bildhaftere Darstellungen dieses Zeichens zeigen dann jedoch kein Liebespaar, sondern mit Vorliebe zwei Kinder, die einander wie ein Ei dem anderen gleichen. Dieses Bild ist auch treffender.
Der Zwilling gehört zwar zu den kontaktfreudigsten Zeichen in der Tierkreisrunde, doch die Verbundenheit, nach der er sucht, ist eher die Vertrautheit, die Geschwister, Nachbarskinder oder Freunde aufgrund ihrer gemeinsamen Erlebnisse verbindet, als die zärtlich-erotische Verschmelzung, die aus zwei Liebenden ein Paar macht. Es soll sogar Zwillinge geben, deren Verlangen nach körperlicher Nähe mit einem kameradschaftlichen Händedruck vollkommen befriedigt ist.
Umtriebig und gesprächig … Typisch Zwilling!?
Der rege Geist, die Aufgeschlossenheit, die vielseitige Interessiertheit und die heitere Kontaktfreunde, die im Zeichen der Zwillinge lebendig sind, beleben sehr – wenn sie nicht hektisch planlos machen. Die charakteristischen Licht- und Schattenseiten einer wirbelwindig-doppelköpfigen Zwillingsnatur sind wahrscheinlich jedem Menschen gut vertraut, der selbst ein Zwilling ist; oder einem Zwillinge-betonten Menschen nahesteht.
Heiter und beschwingt, aufgeschlossen, vielseitig interessiert und kontaktfreudig, freundschaftlich, inspirierend, klug, vernünftig und lernbereit …
Oberflächlich und unstet, recht kopflastig bzw. extrem rational, hat Probleme, auch Gefühle zu ihrem Recht kommen zu lassen …
Die meisten "typischen Zwillinge-Schwächen" sind genau besehen oft nur die in ein unschönes Extrem degenerierten Stärken dieses Zeichennaturells. Jeder Zwilling, der lieber das Bessere als das Schlechtere aus seinen Möglichkeiten machen will, sollte sein helles "Doppelköpfchen" also dazu nutzen, das wirklich Wissens- und Mitteilenswerte gezielt vom Unwichtigen und völlig Banalen zu trennen.
Allerdings: "Den Zwilling an sich" gibt es überhaupt nicht!
Im Kern jeder (Sonnen-)Zwillinge-Persönlichkeit steckt ̶ astro-logisch gesehen ̶ zwar grundsätzlich das Potential, das hier kurz skizziert wurde; doch im wirklichen Leben wird man nie einem "reinen", ausschließlich von diesem Ur- und Purqualitäten beseelten Zwilling begegnen. Denn jeder Zwilling betritt ja mit einer ganz eigenen, einmaligen Visitenkarte die Bühne dieser Welt: Mit seinem persönlichen Geburtshoroskop nämlich, in dem sein "Sternzeichen" in einem sehr individuellen Umfeld angesiedelt ist:
Die Sonne steht hier nicht nur in den Zwillingen, sondern zugleich auch in einem der zwölf Häuser, das der Entfaltung der typischen Wesenszüge eine spezifische Richtung vorgibt. Zudem wird ihr Licht durch ein ganz bestimmtes Aszendentenzeichen "gefiltert", das beschreibt, wie sich das Sonnennaturell auf dieser Welt zur Geltung bringt, und weitere wichtige persönliche Wesenszüge ins Sternenspiel bringt. Darüber hinaus wird die Geburtstagssonne von zahlreichen weiteren Zeichen- und Häuserkonstellationen begleitet, in denen der Mond und die übrigen Gestirne stehen.
Durch dieses Umfeld verändert sich allerlei. Denn dadurch entstehen die verschiedensten "Sorten" von Zwillingen: Zum Beispiel doppelt kluge und geistig rege Wassermann-Zwillinge, aber auch äußerst konzentrierte, ausdauernde und konsequente Stier- oder Steinbock-Zwillinge oder bei aller Vernunft doch auch bemerkenswert gefühlvolle Krebs-Zwillinge und viele mehr.
Und: Es gibt nicht nur "Geburtstagszwillinge"!
Umgekehrt sind die typischen Zwillinge-Qualitäten durchaus nicht ausschließlich nur den Menschen vorbehalten, zwischen dem 20. Mai und dem 21. Juni unter der Sonne in den Zwillingen ihren Geburtstag feiern. Sie spielen im Gegenteil auch im Persönlichkeits-, Begabungs- oder Beziehungsprofil der Menschen eine zentrale Rolle, in deren Geburtshoroskop der Aszendent oder wichtige persönliche Gestirne dieses Zeichen bewohnen. Und dann gibt es auch noch die "heimlichen Zwillinge", denen die Sterne sozusagen auf Umwegen viel von dem in die Wiege gelegt haben, was einen "echten Zwilling" ausmacht: Insbesondere Menschen, in deren Geburtshoroskop die Sonne das dritte Haus bewohnt oder bei denen Merkur in direktem Kontakt zur Sonne oder dem Aszendenten bzw. im ersten Haus steht, zeichnen sich in vielerlei Hinsicht durch Ambitionen und Handlungsweisen aus, die eigentlich "typisch Zwilling" sind – auch wenn kein einziger Planet in diesem Zeichen steht.
Die Mischung macht’s!
Vom Zwillinge als persönlichem Sonnen- oder Merkurzeichen bis hin zur mentalen Zugehörigkeit zu einer typischen Uranus-in-den-Zwillingen-Generation beschreibt jedes Gestirn, das sich im Geburtshoroskop in diesem Zeichen angesiedelt hat, eine ganz spezielle "Zwillinge-Ader" im Menschen.
Welcher Zwillinge-Typ Sie persönlich sind ̶ oder Ihr Partner, Ihr Kind, Ihr Vater, Ihre Mutter, ein guter Freund oder eine gute Freundin, Ihr Chef oder ein Arbeitskollege ̶ , das lässt sich also erst in einer individuellen Analyse des persönlichen Geburtsprofils angemessen klären.
In den aktuellen Trendmeldungen für ZWILLINGE-Geborene dagegen, die ich Ihnen in der Rubrik Kalender zur Verfügung stelle, kann ich zwar die Höhenflüge oder die Tiefpunkte beschreiben, die ZWILLINGE-betonte Menschen nun generell besonders stark verspüren werden ̶ doch was sie darüber hinaus noch so alles verspüren (und was davon vielleicht noch sehr viel vordringlicher ist!), das kann vollständig nur eine individuelle Trendberechnung auf Grundlage des Geburtshoroskops passgenau herausarbeiten.
Die Zwillinge als Zeichen der Zeit
Ganz allgemein betrachtet verkörpern die umtriebig-heiteren Zwillinge Stimmungslagen und Zeitgeistphänomene, mit denen wir alle in den verschiedensten Phasen unseres Lebens in Berührung kommen.
Monat für Monat: Die Welt ist bunt!
Ein Zwillinge-Mond steht jeden Monat wieder 1-2 Mal am Himmel: Als Neumond im Mai oder Juni, in der abnehmenden Phase von Juni bis November, als Vollmond im November oder Dezember und als zunehmender Mond von Dezember bis Mai. Dieser Mond verbreitet allgemein eine auffällig umtriebige und heitere, aber auch etwas nervöse Stimmung.
Jahr für Jahr: schwungvoll in den Sommer
Die Sonne treffen wir alle Jahre wieder auf der Schwelle vom Frühling in den Sommer (20./21.05.-20./21./22-06.) in den Zwillingen an, wo sie für Mensch und Natur die helle und lichte Saison einläutet. Irgendwann in der Zeit um diesen Sonnenmonat herum stehen auch die beiden Sonnenbegleiter Merkur und Venus einige Wochen lang in diesem Zeichen.
Wenn der Denkerplanet Merkur in seinem „Lieblingszeichen" Zwillinge steht, weht ein besonders frischer Geisteswind durch die Köpfe. So aufgeschlossen und lernbereit wie jetzt sind wir das ganze Jahr nicht mehr! Dies ist also eine besonders gute Zeit für Aus- und Weiterbildungen aller Art. Der Zeitraum der Planeten-Passagen wechselt jedoch von Jahr zu Jahr. Wann (und wie!) genau wir die Zwilling-Zeit in diesem Jahr erleben, das erfahren Sie zu gegebener Zeit im aktuellen Tierkreis-Kalender.
Besondere Zwillinge-Phasen: Die Segel setzen! Weiter denken! Viel weiter!
Unabhängig vom Sonnenlauf dagegen Mars in den Zwillingen die quirlige Energie dieses Zeichens alle zwei bis drei Jahre für mehrere Wochen kraftvoll aufleben. Dies ist eine gute Zeit, um Worten Taten folgen zu lassen oder endlich klar und offen auszusprechen, worüber man schon länger nachdenkt. Mars in den Zwillingen warnt allerdings auch vor einer allzu hektischen Mitteilungsfreude und (unfallgefährdeter) Bewegungslust.
Hoch-Zeiten für Geistesarbeiter brechen alle 12 Jahre unter Jupiter in den Zwillingen an. Doch inflationär werden lassen sollte man seinen Lerneifer und seine Mitteilungsfreude lieber nicht, sonst könnte es zu gewissen Überreiztheiten kommen. 2000-2001 etwa steigerte Jupiter in den Zwillingen die allgemeine Bereitschaft, sich auf die Möglichkeiten der neuen Medien und auf neue Formen der international vernetzten Zusammenarbeit einzulassen, um ein Vielfaches. Wahrscheinlich wurde dabei jedoch einiges ein wenig zu optimistisch und hoffnungsfroh eingeschätzt: Die Details verbanden sich noch nicht so nahtlos zu einem großen Ganzen, wie man zunächst gedacht hatte. Zuletzt brachte der himmlische Entwicklungshelfer Hirn und Zunge in den Jahren 2012-2013 in diesem Sinne in Bewegung, das nächste Mal ist es 2024-2025 soweit.
Den Grenzen des Denk- und Mitteilbaren begegnen wir rund alle 30 Jahre, wenn der gestrenge himmlische Oberlehrer Saturn im Zeichen der Zwillinge steht. Eine für solche Phasen typischen Mischung aus erhöhter Konzentration und geistiger Ladehemmung folgte in den Jahren 2000-2003 zum Beispiel unmittelbar auf Jupiters intellektuelle Expansionsschübe. Saturn forderte uns damals zu einer kritischen Prüfung auf, ob all die schönen bunten neuen Methoden des beruflichen oder persönlichen Informationsaustauschs, die Internet und Handykommunikation ermöglichten, wirklich so sinnvoll und zweckmäßig sind, wie wir in unserer ersten Euphorie dachten. Zweifel keimten, Skepsis machte sich breit, viele Riesensätze nach vorn wurden verschämt wieder zurückgenommen ... Gerade das aber sollte uns helfen, all das, was an unserer Offenheit für das Neue nur träumerisch, originalitätssüchtig, unverbindlich oder oberflächlich war, abzulegen, und die bunte Medienwelt künftig mit mehr Ernst und Verantwortungsbewusstsein zu nutzen. Vielleicht hat das noch nicht ganz so gut geklappt? Die nächste Prüfungsphase dieser Art steht 2030-2032 auf dem Sternenprogramm.
Schirmherr für das Lebensgefühl ganzer Jahrzehnte und Generationen war der Zwilling zuletzt Ende des 19. Jahrhunderts, als Pluto (1884-1914) und Neptun (1887-1902) ihm einen ihrer seltenen Besuche abstatteten; und 1941-1949, als der Zeitgeistplanet Uranus zuletzt in diesem Zeichen stand. Damals gaben der Zweite Weltkrieg und seine Folgen Anlass, sich um eine grundlegend neue Sicht der Dinge zu bemühen. Die Köpfe der Menschen kamen heftig ins Rotieren und mussten urplötzlich ganz neue gedankliche Wege einschlagen. Das nächste Mal werden wir Uranus schon bald, nämlich 2025-2033, im Zeichen der Zwillinge antreffen.
Persönlicher genommen: Top-Zeit oder Flop-Zeit?
Alle großen und kleinen Zwillinge-Phasen in unserem Leben rufen in den 12 Tierkreispersönlichkeiten jeweils eine ganz bestimmte Resonanz hervor.
Ganz besonders anregend wirken sich die Impulse der quirligen Zwillinge-Zeit auf WAAGEN, WASSERMÄNNER, WIDDER und LÖWEN aus. Sie sprudeln nun nur so vor guten Ideen und können ihrer natürlichen Mitteilungsfreude ganz unbeschwert freien Lauf lassen. Und wenn die übrigen allgemeinen Aspektekonstellationen und die persönlichen Transitaspekte soweit stimmen, dann ist das auch bei den ZWILLINGE-Geborenen selbst der Fall. Sie können ihre intellektuelle und aufgeschlossene Ader nun zur vollen Entfaltung bringen.
Doch auch die Labilität und die vielfach etwas planlose Umtriebigkeit, die gebürtigen ZWILLINGEN zu eigen ist, tritt nun sehr viel offener zutage als sonst. In ungünstigen Fall wandern sie dann ins Lager der übernervösen Hektiker ab, in dem sie auf die drei übrigen flexiblen Zeichenkinder treffen: SCHÜTZEN, JUNGFRAUEN und FISCHE sind jetzt oft in sehr gereizter Stimmung und könnten leicht Dinge sagen, die sie später bitter bereuen.
Für die gefühlvollen KREBSE und SKORPIONE sowie für die bodenständigen STIERE und STEINBÖCKE hält die Zwillinge-Zeit keine besonderen astrologischen Impulse bereit. Bestimmend sind für sie entweder noch die Tendenzen der vorangegangenen Stier-Zeit, oder schon die der kommenden Krebs-Phase.
Analogien und Korrespondenzen zu den Zwillingen
Jahreszeit: Frühlingsende, Übergang in den Sommer
Tierkreis: 060°-090° (dritte Station)
Astronomisch, Sternbild: 089°-117° (Gemini)
Element, Qualität, Pol: Luft, flexibel, männlich
Jahreszeit: Frühlingsende, der Übergang in den Sommer
Haus, Lebensthema: 3. Haus, Lernen, Kontaktpflege
Gestirne: Merkur (Herrscher), Uranus (erhöht)
Tarot:
Trumpfkarte VI - Die Liebenden
8 Schwerter (Jupiter im Zwilling)
9 Schwerter (Mars im Zwilling)
10 Schwerter (Sonne im Zwilling)
Fotos/Zeichnungen: © Michaela Mundt sowie © Christian Evertsbusch / pixelio.de (Eier), © Sokaeiko / pixelio.de (Möwen) und © Raphael Reischuk / pixelio.de (Eulen). Vielen Dank dafür!