Die Gestirne



Zehn zentrale Antriebskräfte

Welche Rolle spielen Sonne, Mond und Planeten in der astrologischen Analyse? Sie sind es, die die Kraft beleben, die in einem bestimmten Tierkreiszeichen steckt.

Die zehn Gestirne – die Sonne, der Mond und die acht Planeten, die gemeinsam mit der Erde um die Sonne kreisen – sind die Akteure in jedem Himmelsschauspiel, die Spielsteine auf dem großen Spielplan des Horoskops. Denn sie setzen die entscheidenden Akzente, in der Runde der zwölf Tierkreiszeichen ebenso wie im persönlichen Häuserkreis. Und sie sind auch der Ausgangspunkt der Aspekte, durch die uns in der Astrologie wichtige Chancen und Herausforderungen angezeigt werden.  Dabei hat jedes Gestirn eine eigene, spezifische Aussagekraft. Im Zusammenhang betrachtet verkörpern die Gestirne zehn zentrale innere Antriebskräfte, zehn Grundenergien des Lebens, die in jedem Menschen und zu jeder Zeit mehr oder weniger stark spürbar sind.

Sonne: Licht! Außen und innen …

Dem Standort der Sonne im Tierkreis verdanken Sie Ihr „Sternzeichen“. Die Sonne sehen wir Tag für Tag am Himmel wandern. Auch wenn ge­rade Wolken davor sind, so wissen wir doch immer, dass sie da ist. Denn ohne sie gäbe es kein Licht, keine Wärme und kein Leben auf unserem Heimatplaneten Erde, ohne sie gäbe es uns Menschen nicht. In der astrologischen Deutung steht die Sonne sehr passend dazu für das Bewusstsein unserer selbst und unserer Lebenskraft, für das, was wir im Kern unseres Wesens wirklich sind und wollen – und damit auch für die Grundrichtung unseres Lebensweges. Die Sonne ist der Leitstern des Lebens, sie verkörpert die wahre Natur und das wichtigste persönliche Ziel.

Mond: Frau Lunas Launen

Der Mond ist ein ähnlich markantes Gestirn wie die Sonne. Wir sehen ihn ebenfalls von Kindesbeinen an groß und prägnant am Himmel wandern – nur eben nicht am lichten Tage, sondern in der Dunkelheit der Nacht. Nachts, wenn die Träume kommen, wenn sich all das meldet, was dem taghellen Sonnenbewusstsein vielleicht entgangen ist. Während die Sonne in der astrologischen Deutung die klar bewusste Seite unseres Ichs re­prä­sentiert, spiegelt der Mond – im Geburtshoroskop wie in der aktuellen Tagesprognose – die Züge unseres Wesens, die eher verborgen im Unterbewusstsein schlummern, und die wir daher auch eher auto­matisch als ge­zielt ausleben; als Stimmungen, Launen oder körperliche Reaktionen, die oft genau so rasch wechseln wie das Mondsichelgewand, in dem Frau Luna sich allabendlich am Himmelszelt präsentiert. Der Mond steht entsprechend für den Urgrund der Gefühle, für unsere instinktiven Reaktionen und Bedürfnisse.

Merkur: der Denkerplanet

Merkur, der blitzgeschwind-blitzgescheite Götterbote aus der griechisch-römischen Mythologie, ist der spezielle astrologische Schirmherr und Berater all derer, die da denken, reden, lernen und schreiben, die geistig ar­bei­ten oder wichtige Geschäfte, Ver­handlun­gen, Prü­fungen oder private Aus­spra­chen planen. Kurz: Er ist der planetarische Hauptsachverständige für die geistigen Fragen des Lebens, für alles, was Gedankenaustausch und Vermittlung, Denken, Reden und Lernen betrifft.

Venus: mit Lust und Liebe

Der nach der antiken Göttin der Liebe und der Schönheit be­nannte Planet Venus spiegelt astro-psychologisch gesehen unser inneres Lustprinzip. Venus vertritt die Sympathie, die wir an­deren Menschen gegenüber empfinden, unser Verlangen nach zärt­lich-erotischer Verbundenheit, aber auch unseren Sinn für die mate­riellen und ästhetischen Werte des Lebens, die Kunst und den Lifestyle … Kurz: Venus steht für unseren Sinn für alles Schöne auf dieser Welt, für das, was wir uns von Herzen wünschen – und für das Glücksgefühl, das uns daraus erwächst, es zu haben. Sie verkörpert dabei nicht zuletzt auch unsere Liebe zu uns selbst, die die Grundlage allen Liebens ist. Bis hin zur Eitelkeit? Schon möglich! Nicht so ganz umsonst erinnert das Venus-Symbol ja etwas an einen Handspiegel …

Mars: Action! In Bewegung kommen!

Der nach dem Kriegsgott der alten Römer benannte Planet Mars (in dessen Symbol Speer und Schild miteinander verschmelzen) beschreibt in der Astrologie den Stil, in dem wir aktiv werden, um unsere Interessen und Ziele durchzusetzen. Mars ist der spezielle Schirmherr aller Menschen, die in erster Linie praktisch bzw. körperlich-konkret tätig sind. Handwerker oder Sportler etwa verspü­ren die von ihm angezeigten Impulse besonders stark. Mars macht also wirklich mobil! Und das nicht nur bei Arbeit, Sport und Spiel, sondern auch in der Liebe: Auf eroti­schem Gebiet verkör­pert Mars die Kraft, die konkret umsetzt, was die Liebesgöttin Ve­nus sich zunächst nur herbei­sehnt … Kurz: Mars steht für Mut, Tatendrang und Initiative.

Jupiter: der himmlische Entwicklungshelfer

Während die Sonne unsere persönlichen Zielvorstellungen und individuellen Entwicklungsmöglichkeiten in den Brennpunkt des Interesses rückt, zeigt Jupiter uns an, wo es im größeren Stil, in einem allgemeineren und auch höheren Sinne entlanggeht.
Überall dort, wo Jupiter im Sternenspiel ist, wollen, können – und sollten! – wir ein gutes Stück weit über uns selbst hinauswachsen. Hier treibt uns das Verlangen, das Optimale aus uns herauszuholen und dem ganzen Rest der Welt zu zeigen, was da doch für ein guter, leistungsfähiger, großmütiger und edler Mensch in uns steckt, zu wahren Höchstleistungen an. Entfaltungsdrang, Entwicklungsbereitschaft, Zuversicht und Idealismus können manchmal allerdings auch in Übereifer ausarten …

Saturn: die Grenzen erkennen …

Schon rein astronomisch-physikalisch gesehen zeigt Saturn uns sehr deutlich, was er in unserem Leben verkörpern will: Er ist der „Herr der Ringe“ der sich – scheinbar freiwillig – einen soliden Gürtel um den runden Planetenbauch geschnallt hat. Als Gegenpol zu seinem Nachbarn, dem buntschillernden und sehr expansionsfreudigen Jupiter, vertritt Saturn das Prinzip der Konzentration und der Begrenzung; und zwar in all seinen positiven, aber auch in seinen weniger erfreulichen Facetten. Saturn steht für Disziplin, Vorsicht und Normen – und für Vorbehalte, nebst der uns daraus erwachsenden Hemmungen und Ängste.

Uranus: Neuland entdecken!

Uranus, der Planet der Befreiung und des Fortschritts, ist mit bloßem Auge nicht am Nachthimmel zu erkennen. Mit der notwendigen technischen Ausrüstung konnte ihn Friedrich Wilhelm Herschel am 13. März 1781 jedoch definitiv ausmachen. Recht pünktlich zur französischen Revolution (1789-1799) und zur beginnenden industriellen Revolution führte die Entdeckung des Uranus auch zur Revolution im traditionellen astrologischen Weltbild, das zuvor mit Saturn an seine Grenzen stieß. Nun aber eröffnete Uranus ganz neue geistige Spielräume im Verständnis der globalen, generationstypischen und individuellen Zusammenhänge. Er steht für Zeitgeist, Freiheit und Entdeckerfreude.

Neptun: Sinn und Sehn-Sucht

Der Planet Neptun wurde erst 1846 am Himmel ausgemacht. – und nach dem antiken Gott der Meere und aller Gewässer benannt. Was hat uns diese schwimmend-verschwommene Erscheinung am Himmelszelt zu sagen? Fantasie und Spiritualität, unterbewusstes Wissen und Intuition, Hingabe und Opferbereitschaft, aber auch Verworrenheit, Unbestimmtheit und Planlosigkeit werden Neptun in der Astrologie als zentrale Qualitäten zugesprochen. Neptun steht für Lösungsprozesse – von der Auflösung bis zur Erlösung. Er gilt insbesondere auch als Symbol für das kollektive Unbewusste, das einige Zeit nach Neptuns Entdeckung von C. G. Jung erstmals eingehend erforscht wurde. Neptun steht für unser gemeinsames Lebensgefühl – für Inspiration, Hingabe, Sehnsucht, Sucht und Suche.

Pluto: Macht? Ohnmacht? Umbruch!

Es brauchte schon den technischen Stand des Jahres 1930, um Pluto, der kleiner als unser Mond ist, endlich auf die Spur zu kommen. Bis August 2006 galt Pluto als der äußerste Planet in unserem Sonnensystem, dann wurde er zum Zwergplaneten abqualifiziert. In der astrologischen Deutung aber behält Pluto seinen Status als Symbol unseres Schicksalserlebens. Mit Pluto betritt die Unterwelt das Himmelszelt. Pluto bewegt sich nicht nur an der Grenze unseres Sonnensystems, sondern auch an der Grenze dessen, was wir erkennen und begreifen können – oder erkennen und begreifen wollen! Er verkörpert innere oder äußere Kräfte, die uns radikal und geradezu gewaltsam dazu zwingen, uns auch den tiefsten und dunkelsten Abgründen zu stellen, die wir in unserer eigenen Seele oder in der Seele anderer Menschen finden können.

Die Gestirne im Geburtshoroskop: das Sonnensystem der Seele

Die Kraft der zehn Gestirne schlummert – symbolisch gesehen – ein Leben lang in jedem Menschen, denn sie alle sind ja im Geburtshoroskop vertreten, das unser ganz persönliches Rüstzeug fürs Leben beschreibt. In diesem individuellen Sternenspiegelbild bildet sich ein ganz privates Sonnensystem der Seele heraus, das von der Sonne als Brennpunkt des Ichs bis hin zu der Frage reicht, wie ein Mensch die allgemeinen Qualitäten seiner (Uranus-Neptun-Pluto-)Generation ausleben und integrieren wird. 

Die Gestirne in den astrologischen Kalendern: große und kleine Lebensphasen

Mit ihren aktuellen Zeichenpassagen und Aspekten halten die zehn Gestirne die astrologische Prognose Tag für Tag, Monat für Monat und Jahr für Jahr in Bewegung, indem sie immer neue Stimmungslagen, Herausforderungen und Chancen anzeigen. Welche Trendmeldungen sich daraus für uns alle ergeben, erfahren Sie in den aktuellen Tierkreis-Spezi-Kalendern.
Im individuell berechneten Transitkalender gibt dann die Wechselbeziehung zwischen dem aktuellen Lauf der Gestirne und den Gestirnsstellungen im Geburtshoroskop maßgeschneidert Aufschluss über die günstigen oder eher schwierigen Entwicklungsphasen im Jahreslauf, auf die speziell Sie  persönlich eingestellt sein sollten.

Die Gestirne im Partnerhoroskop: Sein und Suchen

In einem Partnerhoroskop treten sozusagen die Gestirnsstellungen eines Geburtshoroskops auf vielfältige Weise in einen Dialog zu den Gestirnsstellungen eines anderen Geburtshoroskops. Hier geht es um die wechselseitige Verständigung – auf allgemeiner (Sonne), emotionaler (Mond), erotischer (Venus, Mars) und geistiger Ebene (Merkur), aber auch um die jahrgangs- oder generationsbedingte „Chemie“ zwischen zwei Menschen und um die inneren Wunschbilder und Rollenmuster, mit denen sie einander begegnen.