Pluto
Pluto im Tierkreis-Kalender • Pluto im Geburtshoroskop • Pluto im persönlichen Transit-Kalender
Macht? Ohnmacht? Umbruch!
Pluto ist, genau wie Uranus und Neptun, mit bloßem Auge nicht am Nachthimmel zu erkennen und spielte entsprechend im ursprünglichen astrologischen Denkmodell keine Rolle. Es brauchte schon den technischen Stand des Jahres 1930, um diesem Gestirn, das kleiner als unser Mond ist, endlich auf die Spur zu kommen.
Bis August 2006 galt Pluto als der äußerste Planet in unserem Sonnensystem, dann wurde er zum Zwergplaneten abqualifiziert. Unabhängig von seinem veränderten astronomischen Status darf Pluto in der astrologischen Deutung jedoch weiterhin mitmachen – denn er hat sich hier insbesondere durch seine Hinweise auf sehr langwierige und untergründige Entwicklungsprozesse bereits sehr verdient gemacht.
Inwiefern? Wofür steht Pluto? Mit Pluto betritt die Unterwelt das Himmelszelt. Niemand ist der Sonne, der Quelle allen Lichts und Lebens, so fern wie dieses Gestirn. Und ganz passend dazu ist auch sein Namenspatron, der altrömische Gott der Unterwelt, der Herrscher über das Reich der Toten, ein eher finsterer Geselle. Historisch gesehen dagegen fällt Plutos Entdeckung fast unmittelbar mit der Blütezeit der Diktaturen und deren die ganze Welt gravierend wie nie zuvor erschütternden Folgen zusammen. All das macht diesen kleinen Himmelswanderer schon eher suspekt als sympathisch ...
Pluto bewegt sich nicht nur an der Grenze unseres Sonnensystems, sondern auch an der Grenze dessen, was wir erkennen und begreifen können – oder erkennen und begreifen wollen!
Er verkörpert innere oder äußere Kräfte, die uns radikal und geradezu gewaltsam dazu zwingen, uns auch den tiefsten und dunkelsten Abgründen zu stellen, die wir in unserer eigenen Seele oder in der Seele anderer Menschen finden können.
Pluto im Geburtshoroskop: Mein Schicksal bin ich!?
Das astrologische Haus, in dem Pluto im Augenblick der Geburt steht, und die Aspekte, die er von hieraus zu den persönlichen Gestirnen oder Hauptachsen bildet, zeigen an, welche Bereiche des Lebens ein bestimmter Mensch auffallend intensiv bis extrem angeht und wo er seine persönliche Macht und Ohnmacht besonders stark verspüren wird.
Das Pluto-Zeichen, unter dem wir geboren werden, hat demgegenüber keine unmittelbare persönliche, sondern eine kollektive Bedeutung: Es spiegelt das grundlegende Welt- und Schicksalsverständnis unserer ganzen Generation – und legt dabei auch das Spektrum der gemeinsamen Umbrucherfahrungen fest, die wir im Laufe eines normalsterblichen Menschenlebens machen werden.
Pluto im Tierkreis-Kalender: kollektive Umbrucherfahrungen
Pluto braucht insgesamt stolze 248 Jahre, bis er eine vollständige Runde um den Tierkreis absolviert hat. Aufgrund seiner schrägen, kometenartigen Bahn variiert sein Aufenthalt in einem Zeichen zwischen 12 und 32 Jahren. Der folgende Überblick zeigt, in welchen Zeiträumen – in den vergangenen oder kommenden Jahrhunderten! – welches Pluto-Zeichen am Himmel stand, steht oder stehen wird:
1823-1852 — 2067-2097 — Pluto im Widder: Machtkampf! Bis aufs Messer?
1852-1884 — 2095-2129 — Pluto im Stier: Unerschütterliche Fundamente?!
1884-1914 — 2127-2159 — Pluto in den Zwillingen: Umdenken! Aber gewaltig!
1914-1939 — 2157-2185 — Pluto im Krebs: Erschütterte Geborgenheit
1937-1958 — 2183-2204 — Pluto im Löwen: Glanz und Asche
1956-1972 — 2202-2217 — Pluto in der Jungfrau: Radikal veränderte Methoden!
1971-1984 — 2217-2230 — Pluto in der Waage: Umbrüche im Beziehungsleben
1983-1995 — 2229-2242 — Pluto im Skorpion: Mit radikaler Leidenschaft
1995-2008 — 2241-2255 — Pluto im Schützen: Diese Welt teilt ein Schicksal!
2008-2024 — 2254-2270 — Pluto im Steinbock: Konsequent pragmatisch vorgehen!
2023-2044 — 2269-2289 — Pluto im Wassermann: Neuland? Erobern!
2043-2068 — 2217-2230 — Pluto in den Fischen: Sehnsüchte entrümpeln …
Als Symbol für eine spezielle Entwicklungsetappe der gesamten Menschheit beschreibt das aktuelle Pluto-Zeichen jeweils, in welchen Bereichen es zu gravierenden globalen Veränderungen kommen dürfte. Hier geht es also um eine besondere Qualität der kollektiven Schicksalserfahrung, die ganze Jahrzehnte bestimmen kann.
Pluto im persönlichen Transit-Kalender: Erschütterung und Regeneration
Ausgehend von seiner eigenen Position im Geburtshoroskop wandert Pluto, ähnlich wie Neptun, im Laufe eines Menschenlebens nur knapp die Hälfte der zwölf Zeichen des Tierkreises und entsprechend auch die diesen Zeichen individuell jeweils zugeordneten Häuser ab; und genau wie Neptun bildet er dabei auch nur eine ganz bestimmte Auswahl von Aspekten zu den persönlichen Geburtsgestirnen und Horoskopachsen.
Zeiten, in denen Pluto in starken, herausfordernden Transitaspekten zu wichtigen persönlichen Geburtskonstellationen steht, sind relativ selten; dafür aber ziemlich langwierig und heftig! Man könnte sie durchaus als die mit Abstand dicksten Erfahrungsbrocken auf unserem Lebensweg überhaupt bezeichnen – denn nun treten wir unseren ganz privaten Machtkampf mit dem Schicksal an. Pluto beschreibt hier persönliche Entwicklungsphasen, in denen wir uns auch auf das einlassen müssen, was wir eigentlich lieber verdrängen würden. In denen wir mehr Kraft als sonst aufbringen müssen – und uns zugleich so schwach und hilflos wie selten fühlen. In denen ein radikaler, endgültiger und vielleicht auch sehr schmerzhafter Bruch mit Lebensweisen ansteht, die uns bisher immer lieb, vertraut und selbstverständlich waren. In denen wir zunächst einmal akzeptieren müssen, dass wir absolut gar nichts ausrichten können. Und in denen es uns im Idealfall letztendlich dann doch gelingt, den durchlebten Umwälzungsprozess als grundlegende Veränderung zum Besseren zu gestalten.
Jede noch so erschütternde Pluto-Krise ist jedoch nicht nur irgendwann überwunden, nein, ihr folgt auch mit schönster Regelmäßigkeit eine Zeit, in der wir uns wieder enorm regenerieren und unseren persönlichen Einfluss bewusster und entschlossener denn je nutzen werden – verkünden die harmonischen Transite des himmlischen Höllenfürsten.
Foto Planet von NASA/ESA/SRI (M. Buie) [Public domain], via Wikimedia Commons, die übrigen Bilder ebenfalls via Wikimedia Commons (siehe Link zum Bild). Vielen Dank dafür!